am Sonntag, 10. Dezember 2023 | 19:00 Uhr | in der Gethsemanekirche, Würzburg - Heuchelhof | Straßburger Ring
Seit vielen Jahren schon wird am zweiten Sonntag im Dezember an verstorbene Kinder erinnert. Dazu stellen Trauernde in der ganzen Welt um 19:00 Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Während die Lichter in der einen Zeitzone verlöschen, werden sie in der anderen entzündet, sodass der Kerzenschein über 24 Stunden hinweg die ganze Welt umspannt. Jedes einzelne Licht im Fenster steht für das Gedenken an unsere verstorbenen Kinder, die unser Leben – auch wenn ihre Lebensspanne kurz war – in einzigartiger Weise erhellt haben und in unserer Erinnerung lebendig bleiben.
Die Katholische Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im SkF ist vertreten im Würzburger Arbeitskreis Leere Wiege, zu dem sich Mitarbeiter:innen von Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen, Geburtskliniken, Selbsthilfegruppen und der Klinikseelsorge zusammengeschlossen haben. Auch in diesem Jahr gestaltet der Arbeitskreis Leere Wiege wieder einen ökumenischen Gedenkgottesdienst. Er ergänzt das Beratungsangebot der Schwangerschaftsberatungsstellen. Alle trauernden Mütter und Väter, die ihr Kind in der Schwangerschaft oder kurz nach seiner Geburt verloren haben, betroffene Geschwister und Großeltern sind herzlich eingeladen, ihrer Trauer und ihrer Erinnerung im Advent ganz bewusst Zeit und Raum zu geben.
„In meiner Seele gäbe es keinen Regenbogen, wenn meine Augen keine Tränen hätten“, diese Worte aus Indien sind das Thema der diesjährigen ökumenischen Gedenkfeier. Sie erkennen Schmerz und Trauer an und weisen doch auch auf einen schillernden Regenbogen, der Licht und Hoffnung bringen kann. Mit einer Bildmeditation zur biblischen Geschichte, in der Noah nach der Sintflut eine Taube ausschickt, die mit einem Ölzweig im Schnabel zurückkehrt (Gen. 8, 8-12), soll behutsam ein, Hoffnung und Zuversicht spendender, Raum entstehen.
Mütter und Väter, die eine Fehl- oder Totgeburt erlitten haben, fühlen sich oft von ihrem Umfeld im Stich gelassen. Dass ihr Kind bereits im Mutterleib fest in ihre Lebensentwürfe eingebunden war, die mit seinem Verlust mit einem Schlag zerbrechen, ist Angehörigen und Freunden häufig nicht bewusst. Trauer und Schmerz über den Verlust eines Kindes in der Schwangerschaft bleiben ein Tabuthema. Diese Eltern in ihrem Schmerz und ihrer Trauer zu begleiten, ist ein wichtiges Anliegen der Katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen. Betroffene finden einen geschützten Rahmen, um über den schmerzhaften Verlust ihres Kindes und all seine Facetten zu sprechen. Das Begleitungsangebot kann je nach Wunsch einmalig oder längerfristig sein.
Monika Strobel