Soziale Nöte in der Gesellschaft nicht aus dem Blick verlieren Bergisch Gladbach, 22. Juni 2022. Bei der Delegiertenversammlung 2022 des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) diskutieren über 90 Delegierte aus rund 130 Ortsvereinen im ganzen Bundesgebiet vom 21. bis 23. Juni über zentrale inhaltliche und verbandliche Fragen. Angesichts der aktuellen Lage positioniert sich der SkF.
Soziale Nöte in der Gesellschaft nicht aus dem Blick verlieren
Bergisch Gladbach, 22. Juni 2022. Bei der Delegiertenversammlung 2022 des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) diskutieren über 90 Delegierte aus rund 130 Ortsvereinen im ganzen Bundesgebiet vom 21. bis 23. Juni über zentrale inhaltliche und verbandliche Fragen. Angesichts der aktuellen Lage positioniert sich der SkF:
Der brutale russische Angriffskrieg Russlands hat eine politische Richtungsänderung in Europa und in Deutschland bewirkt. Wir schätzen und begrüßen ausdrücklich alle Hilfen, die den aus der Ukraine flüchtenden Menschen zugutekommen. Wir heißen alle Bemühungen gut, die der Ukraine helfen, ihr Land und damit ihre Selbständigkeit zu verteidigen. Und gleichzeitig wächst unsere Sorge über eine zunehmende gesellschaftliche Schieflage.
So melden sich in unseren Beratungsstellen Geflüchtete aus anderen Ländern, denen die Wohnung gekündigt wurde, damit der Vermieter ukrainische Flüchtlinge unterbringen kann.
Es ist richtig und wichtig, dass alles getan wird, um den Frauen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, Kinderbetreuung, Sprachkurse, Arbeit und Schutz zu ermöglichen.
Gleichzeitig mahnen wir an, Frauen, Kinder und Männer, die aus anderen Kriegs- und Krisenregionen zu uns geflohen sind, mit derselben Fürsorge zu begegnen. Wir mahnen an, dass wirtschaftlich schwächere Menschen in Deutschland, insbesondere alleinerziehende Frauen und kinderreiche Familien, vergleichbare Probleme haben und ihnen unbedingt dieselbe Unterstützung gewährt werden muss.
Es ist beeindruckend, in einem Staat zu leben, der in Zeiten großer Herausforderungen, sei es die Pandemie oder der Krieg gegen die Ukraine, unverzüglich unvorstellbar große Summen zur Verfügung stellen kann. Gleichzeitig erinnern wir eindrücklich daran, dass die im Koalitionsvertrag genannten Investitionen in soziale Gerechtigkeit, beispielsweise die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder die Finanzierung des Gewaltschutzes, der erschütternden Realität eines Krieges in Europa nicht zum Opfer fallen dürfen.
Die enorm große Unterstützung der ukrainischen Flüchtlinge, auch durch die Zivilgesellschaft, darf nicht gefährdet werden durch ein wachsendes Ungleichgewicht zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in Deutschland.
Die Pressemitteilung ist auch auf der Homepage des SkF Gesamtverein eingestellt.