Seit vielen Jahren schon wird am zweiten Sonntag im Dezember an verstorbene Kinder erinnert. Dazu stellen Trauernde in der ganzen Welt um 19:00 Uhr brennende Kerzen in die Fenster. Während die Lichter in der einen Zeitzone verlöschen, werden sie in der anderen entzündet, sodass der Kerzenschein über 24 Stunden hinweg die ganze Welt umspannt. Jedes einzelne Licht im Fenster steht für das Gedenken an unsere verstorbenen Kinder, die unser Leben – auch wenn ihre Lebensspanne kurz war – in einzigartiger Weise erhellt haben und in unserer Erinnerung lebendig bleiben.
Die Katholische Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im SKF ist vertreten im Würzburger Arbeitskreis Leere Wiege, zu dem sich Mitarbeiter:innen von Beratungsstellen für Schwangerschaftsfragen, von Geburtskliniken, von Selbsthilfegruppen und von der Klinikseelsorge zusammengeschlossen haben. Auch in diesem Jahr gestaltet der Arbeitskreis Leere Wiege wieder einen ökumenischen Gedenkgottesdienst. Er ergänzt das Beratungsangebot der Schwangerschaftsberatungsstellen. Alle trauernden Mütter und Väter, die ihr Kind in der Schwangerschaft oder kurz nach seiner Geburt verloren haben, betroffene Geschwister und Großeltern sind herzlich eingeladen, ihrer Trauer und ihrer Erinnerung im Advent ganz bewusst Zeit und Raum zu geben:
Candle Lighting – Gottesdienst
am Sonntag, 8. Dezember 2024, um 19:00 Uhr
in der Gethsemanekirche, Würzburg - Heuchelhof, Straßburger Ring
Spuren ist das Motto der diesjährigen ökumenischen Gedenkfeier. Jedes früh verstorbene Kind hinterlässt Spuren in den Herzen derer, die sie erwartet, in ihr Leben einbezogen haben und mit ihnen das Leben gemeinsam verbringen wollten. Die Gedenkfeier will den Betroffenen ein Innehalten ermöglichen, ihren Erinnerungen nachzuspüren. Der damit verbundene Schmerz darf genauso sein wie die Zuversicht, dass diese Spuren die Liebe zu den viel zu früh verstorbenen Kindern erfahrbar machen und das Leben begleiten werden. Zusagen will uns das auch der Bibelvers Jesaja 49,16 „Unauslöschlich habe ich deinen Namen auf meine Handflächen geschrieben“.
Mütter und Väter, die eine Fehl- oder Totgeburt erlitten haben, fühlen sich oft von ihrem Umfeld im Stich gelassen. Dass ihr Kind bereits im Mutterleib fest in ihre Lebensentwürfe eingebunden war, die mit seinem Verlust mit einem Schlag zerbrechen, ist Angehörigen und Freunden häufig nicht bewusst. Trauer und Schmerz über den Verlust eines Kindes in der Schwangerschaft bleiben ein Tabuthema. Diese Eltern in ihrem Schmerz und ihrer Trauer zu begleiten, ist ein wichtiges Anliegen der Katholischen Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen im SkF sowie auch der Beratungstellen für Schwangerschaftsfragen in anderer Trägerschaft. Betroffene finden einen geschützten Rahmen, um über den schmerzhaften Verlust ihres Kindes und all seine Facetten zu sprechen. Das Begleitungsangebot kann auf Wunsch der Betroffenen einmalig oder längerfristig sein.
f. d. AK Leere Wiege
Monika Strobel
Diplom-Sozialpädagogin (FH)
Kath. Beratungsstelle f. Schwangerschaftsfragen im SkF
Augustinerstr. 3, 97070 Würzburg