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Sozial- und Pflegeberufe aufwerten

17.03.2016  | Tags: PM SkF-Bundesverband

KDFB und SkF fordern gerechte Entlohnung

Dr. Anke Klaus, Vorsitzende des SkF Würzburgs und des SkF Bundesverbandes

Dortmund/Köln/Würzburg. 17.03.2016. Anlässlich des Equal Pay Day am 19. März fordern der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) und der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. (SkF), dass Sozial- und Pflegeberufe sowohl gesellschaftlich als auch finanziell deutlicher wertgeschätzt werden müssen.
Erziehungs- und Pflegetätigkeiten gelten aufgrund des demografischen Wandels als die Berufe mit Zukunft. Die Betreuung und Bildung von Kindern, die Pflege kranker und alter Menschen sowie die Unterstützung von Menschen mit Behinderung sind bereits jetzt für die Gesellschaft existenziell wichtig. „Diese Aufgabenbereiche, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt werden, oft in Teilzeit, werden seit langem unterbewertet, niedrig entlohnt und sind mit wenigen Aufstiegsmöglichkeiten verknüpft. Dabei verdient eine solch anspruchsvolle Leistung höchste Anerkennung, die sich auch in der Gehaltsstufe widerspiegeln muss“, erklärt KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth.

Die Anhebung der Löhne in den Dienstleistungsberufen ist sowohl eine Frage der Gerech-tigkeit als auch eine gesellschaftliche und volkswirtschaftliche Notwendigkeit. „Die schlechte Bezahlung macht es schon heute äußerst schwierig, Mitarbeitende in der Pflege oder in Kindertagesstätten zu finden“, erläutert SkF-Würzburg und Bundesvorsitzende Dr. Anke Klaus. Sie hält es für äußerst bedenklich, dass für den Pflege- und Sozialsektor sehr geeignete und hoch motivierte Menschen diesen Berufsweg nicht einschlagen, weil sie mit dem Gehalt ihren Lebensunterhalt und den der Familie nicht bestreiten können. „Wir gewinnen Frauen und Männer nur dann, wenn sich die tarifliche Bewertung von Sorgearbeit auch in einer gerechten Entlohnung zeigt“, so Klaus.

KDFB und SkF fordern daher, die Löhne im Dienstleistungsbereich, besonders im öffentli-chen Sektor neu zu bewerten und anzugleichen. „Sorgearbeit, Chancengleichheit und Lohngerechtigkeit sind eng miteinander verknüpft. Sie zukunftsfähig zu gestalten bleibt eine Herausforderung für Politik, Kirchen, Wirtschaft und Gesellschaft“, lautet das Fazit von Dr. Maria Flachsbarth und Dr. Anke Klaus.

Nadine Mersch, Stabsstelle Sozialpolitik und Öffentlichkeitsarbeit
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Der Equal Pay Day, der „Tag für gleiche Bezahlung“, weist auf die bestehende Lohnlücke (22%) zwischen dem durchschnittlichen Einkommen von Frauen und Männern hin. Er markiert den Tag, bis zu dem Frauen umsonst arbeiten, während Männer schon seit dem 1.1. für ihre Arbeit bezahlt werden – gesetzt den Fall, dass beide den gleichen Stundenlohn für ihre Arbeit erhalten. Aufgrund aktueller Zahlen des Statistischen Bundesamtes wird er jährlich neu berechnet.
Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) ist ein unabhängiger Frauenverband mit bundesweit 200.000 Mitgliedern. Seit der Gründung 1903 setzt er sich für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen  in Politik, Gesellschaft und Kirche ein.
Mehr unter www.frauenbund.de.
Der SkF unterstützt mit rund 14.000 Mitgliedern und 9.000 Ehrenamtlichen sowie 6.500 beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in bundesweit 143 Ortsvereinen Frauen, Kinder, Jugendliche und Familien, die in ihrer aktuellen Lebenssituation auf Beratung oder Hilfe angewiesen sind. Sein Angebot umfasst u. a. 120 Schwangerschaftsberatungsstellen, 91 Betreuungsvereine, 37 Frauenhäuser, 36 Kindertageseinrichtungen, 34 Mutter-Kind-Einrichtungen, 31 Dienste der Kindertagespflege sowie 22 Adoptions- und 37 Pflegekinderdienste. Der SkF ist Mitglied im Deutschen Caritasverband.