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Für die Freiheit erheben - One Billion Rising am Valentinstag

15.02.2023  | Tags: Pressemitteilungen, FH im SkF

14. Februar 2023. Würzburg. Am Valentinstag beteiligen sich weltweit 1 Milliarde Frauen mit Musik- und Tanzaktionen an One Billion Rising – einer internationalen Kampagne für Respekt, Wertschätzung und Gerechtigkeit und für ein Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen. Auch in Würzburg gingen wieder Menschen auf die Straße für die Rechte von Frauen

  • auf ein Leben ohne Gewalt
  • auf ein Leben mit Respekt und Wertschätzung
  • und auf ein Leben in Freiheit

Eingeladen zu einer Tanzdemo um 13:30 Uhr am Oberer Markt am Falkenhaus in Würzburg hatten:

  • Gleichstellungsstelle für Frauen und Männer bei der Stadt Würzburg
  • Katholischer Deutscher Frauenbund
  • Arbeitsgemeinschaft Würzburger Frauen und Frauenorganisationen (AWF)
  • Frauenhaus der AWO
  • Frauenhaus im SkF
  • Wildwasser Würzburg
  • Tanzraum

Theresa Jörg, Leiterin des Frauenhauses im SkF Würzburg, begrüßte die Teilnehmenden und gab einen Statusbericht über bereits Erreichtes sowie bestehende Mängel:
"Ich freue mich, dass wir heute hier alle zusammen stehen. Für die Freiheit erheben,so lautet  das Motto von One Billion Rising im Jahr 2023.

Seit über zehn Jahren stehen Frauen am 14 Februar gemeinsam auf, sie tanzen gemeinsam, um auf Missstände für Frauen und Mädchen weltweit hinzuweisen. 
Zehn Jahre in denen viel passiert ist. Und dennoch so viel was noch vor uns liegt.
Seit dem 1. Feb 2018 ist die Istanbul-Konvention in Deutschland geltendes Recht. Ein Übereinkommen des Europarates zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. 5 Jahre später gibt es immer noch gravierende Mängel in der Umsetzung des Abkommens und dem Schutz vor geschlechtsspezifischer Gewalt für Deutschland. So diagnostiziert der GREVIO-Bericht, mangelhaftes Risikomanagement gegen Femizide sowie die regelmäßige Gefährdung gewaltbetroffener Frauen und Kinder durch Sorge- und Umgangsregelungen. Eine Thematik die wir aus der Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen bestätigen können und was uns immer wieder beschäftigt.

Weiter stellen die Expert:innen erhebliche Sicherheitsbedenken für Frauen, die Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind, fest. Deutschlandweit fehlen über 14.000 Frauenhausplätze. Vorhandene Plätze sind teilweise nicht allen Frauen oder nur bei Kostenbeteiligung zugänglich. 
Es ist so wichtig, dass wir hier gemeinsam stehen. Gemeinsam ein Zeichen setzen. Vor allem auch für alle Frauen die nicht in Freiheit leben und hier stehen können."

Gewalt an Frauen hat viele Gesichter und zwar international und ohne bestimmte Herkunftsstrukturen und soziale Millieus: ... Erniedrigung, Demütigung, Beleidigung, Missachtung, Benutzung, Kontrolle, Freiheitsentzug, Belästigung, Missbrauch, Vergewaltigung, Schläge, Mord.

Die Organisatorinnen bedankten sich bei den Teilnehmenden für ihr Mittanzen, Mittklatschen und ihren Einsatz für Respekt, Wertschätzung und Gerechtigkeit und für ein Nein zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen. 
Besonders erinnerten sie an die Frauen im Iran und Afghanistan, die in Unfreiheit leben und sich mit bewundernswertem Mut und Einsatz für ein freies Leben einsetzen.

Claudia Jaspers