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Bezahlbarer Wohnraum für wohnungslose Frauen und Familien

14.10.2021  | Tags: PM SkF-Landesverband

eine Pressemitteilung des SkF Landesverbandes Bayern anlässlich des Internationalen Tags der Obdachlosen

München, 14. Oktober. Anlässlich des Internationalen Tages der Obdachlosen, der am 10. Oktober 2021 begangen wurde, fordert der SkF Landesverband Bayern die Politik auf, gerade obdachlose Frauen und ihre Kinder nicht aus den Augen zu verlieren und ihren Wahlversprechen nach bezahlbarem Wohnraum für alle nachzukommen.
Wohnungslose Frauen leben meistens nicht öffentlich sichtbar auf der Straße, sondern ohne eigene mietrechtliche Absicherung bei Bekannten oder Verwandten. In dieser Situation befinden sie sich unter hohem Anpassungsdruck und in großer Abhängigkeit. Es besteht ständig die Gefahr, dass sie bei Konflikten mit den Unterkunftsgebern aus deren Wohnung vertrieben werden oder sie vor Gewaltanwendung fliehen müssen.

„Die Frauen, denen Nichts als die Straße bleibt, sind permanent der Gefahr physischer und psychischer Angriffe ausgesetzt. Um sich davor zu schützen, versuchen sie ihre Situation zu verbergen“, so Astrid Paudtke, SkF Landesvorsitzende.
Für die ordnungsrechtliche Unterbringung von wohnungslosen Frauen und Kindern müssen dringend Mindeststandards formuliert werden. Die Grundversorgung mit Unterkunft, Nahrung, Kleidung und medizinischer Versorgung und dem Schutz vor Gewalt, wie es die Istanbul-Konvention fordert, müssen gewährleistet sein.
Der SkF Landesverband schließt sich der Forderung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) an, dass die zukünftige Bundesregierung die Kommunen bei der Bereitstellung von niedrigschwelligen ambulanten Anlauf- und Beratungsstellen sowie einer aufsuchenden Hilfe für Frauen und ihre Kinder unterstützen muss. Wohnungslose Frauen und ihre Kinder müssen in einem Wohnungsnotfall an die kommunalen Versorgungsstrukturen angebunden sein, um eine ordnungsrechtliche Unterbringung zu vermeiden bzw. schnellstmöglich wieder Wohnraum vermittelt zu bekommen.

„Damit eine Vermittlung in eine eigene Wohnung gelingen kann, ist es Grundvoraussetzung, dass ausreichend bezahlbarer Wohnraum auch für einkommensarme alleinerziehende Frauen und ihre Kinder zur Verfügung steht. Dazu braucht es eine geschlechtsspezifische Wohnungsnotfallberichterstattung, damit die weibliche Wohnungsnot in Politik und Öffentlichkeit wahrgenommen wird“, fordert Astrid Paudtke.

Astrid Paudtke, Landesvorsitzende
Birte Steinlechner, Landesreferentin für Gefährdetenhilfe, Häusliche Gewalt, Wohnungslosenhilfe