Mit der Einweihung und Segnung des generalsanierten Teils des Therapeutischen Heims Sankt Joseph im SkF schließt der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. seine umfangreichste Bau- und Sanierungsmaßnahme seit über 35 Jahren ab.
Bildunterschrift: von links: Dr. Norbert Beck (Heimleiter) Pfarrer Werner Vollmuth, Sigrid Maroske und Ulrike Lang (Vorstand), Wolfgang Meixner (Geschäftsführer) und Edeltraud Barth (Vorstand) | Foto: Claudia Jaspers
Zellerau. Mit der Einweihung und Segnung des generalsanierten Teils des Therapeutischen Heims Sankt Joseph im SkF schließt der Sozialdienst katholischer Frauen e.V. seine umfangreichste Bau- und Sanierungsmaßnahme seit über 35 Jahren ab. In den vergangenen fünf Jahren wurde auf dem Gelände der Wilhelm-Dahl-Str. in der Zellerau der Neubau eines Schulgebäudes der trägereigenen Elisabeth-Weber-Schule im SkF, ein Neubau eines Wohngruppengebäudes sowie die Generalsanierung des Altbaus des Therapeutischen Heims Sankt Joseph im SkF realisiert.
Besondere Konzepte brauchen spezifische baulich-räumliche Voraussetzungen
Das Therapeutische Heim Sankt Joseph ist eine stationäre Jugendhilfeeinrichtung und bietet insgesamt 52 Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen vom 6. bis zum 21. Lebensjahr heilpädagogisch-therapeutische Hilfe. Zeitlich begrenzt, im Schnitt zwei Jahre, erfolgt die Betreuung und Behandlung in einem intensiven Konzept im Zusammenwirken von heilpädagogischer, sonderpädagogischer und kinder- und jugendpsychiatrischer Hilfe. Das besondere Konzept der Einrichtung benötigt spezifische baulich-räumliche Voraussetzungen, die mit den Baumaßnahmen realisiert wurden. So stellt zum Beispiel die Elisabeth-Weber-Schule mit dem Förderschwerpunkt emotional-soziale Entwicklung mit eigenem Schulstandort auf dem Gelände der Wilhelm-Dahl-Straße einen zentralen konzeptionellen Baustein der Einrichtung dar, denn hier werden die meisten Kinder und Jugendlichen des Therapeutischen Heims in vier Klassen, differenziert und ihren besonderen Problemstellungen angemessenen, beschult.
Zusammenspiel von Architektur, Raumplanung und pädagogischen Anforderungen
Hauptgrund für die Sanierung waren Sicherheitsaspekte. Allein die Zahl der Wasserrohrbrüche im Altbau war zählbares Indiz für den baulichen Zustand des Gebäudes. Vor allem aber haben Brandschutzmaßnahmen für stationäre Einrichtungen eine große Bedeutung. Diese konnten mit den Neubauten und der Generalsanierung umgesetzt werden, gleichzeitig wurden weitere Gebäudeteile durch bauliche Brandschutzmaßnahmen nachgerüstet.
Wichtig für die therapeutische Heimerziehung ist vor allem das Zusammenspiel von Architektur, Raumplanung und pädagogischen Anforderungen. So gibt es nach der Sanierung mehr Einzelzimmer für die Jugendlichen, Gruppen wurden räumlich so gegliedert, das Kinder- und Jugendliche Schutz- und Rückzugsmöglichkeiten erfahren.
Pfarrer Werner Vollmuth spendet Segen
Mit Fürbitten von Kindern und Jugendlichen aus den verschiedenen Heimgruppen, wie „Lass dieses Haus einen Ort der Geborgenheit, der Sicherheit und der Gemeinschaft sein“ erbat Theo Kellerhaus, leitender Psychologe im „Josephsheim“, von Pfarrer Werner Vollmuth einen Segen für das Haus und alle, die darin wohnen, leben, lernen, arbeiten und alle, die ein- und ausgehen.
Baumaßnahme durch viele Förderer ermöglicht
In seiner Begrüßung drückte Wolfgang Meixner, Geschäftsführer des SkF e.V. Würzburg, den verschiedenen Förderern der Baumaßname seinen besonderen Dank aus. Unterstützt wurde und wird die Generalsanierung des Heim-Altbaus durch die Diözese Würzburg, der Bayerischen Landesstiftung, dem Sternstunden e.V., Aktion Mensch, die Stiftung Antenne Bayern hilft. Auch örtliche Firmen, wie Salt Solution und lokale Stiftungen wie die Robert-und-Margret-Krick-Stiftung, die Klaus-Reinfurt-Stiftung und die Sparkassenstiftung förderten das Projekt. Dr. Norbert Beck, Leiter des Therapeutischen Heims Sankt Joseph und Verbundleiter des Jugendhilfeverbundes ÜBBZ, dem das Therapeutische Heim und die Elisabeth-Weber-Schule neben anderen Abteilungen des Skf zugeordnet sind, skizzierte in seiner Ansprache den Gesamtprozess der Sanierungsarbeiten auf dem Gelände Wilhelm-Dahl-Str. und verdeutlichte das besondere Zusammenspiel von Architektur und Pädagogik. Sein Dank richtete sich an den Vorstand des SkF, das ausführende Architekturbüro Grellmann, Kriebel, Teichmann und vor allem an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Therapeutischen Heims, die belegenden Jugendämter und an die Kinder- und Jugendlichen in der Einrichtung sowie deren Familien. Denn die langjährigen Baumaßnahmen mussten im laufenden Betrieb durchgeführt werden, was für alle Beteiligten enorme Belastungen und Einschränkungen darstellte.
Nach Abschluss der jahrelangen Bauarbeiten nur noch singende Sägen erwünscht
Musikalisch umrahmte Ralph Stövesandt das Einweihungsfest auf ganz besondere Weise. „Es drängt sich nahezu auf, dass nach jahrelanger Begleitung durch Baulärm, verursacht von Werkzeugen, ein Werkzeug, nämlich die Säge, heute den Ton angibt“, so Heimleiter Norbert Beck augenzwinkernd, „Herr Stövesandt tritt den Beweis an, dass Werkzeuge auch anders können.“
Dr. Norbert Beck/Claudia Jaspers
Siehe auch Bericht des Bayerischen Rundfunks:
http://www.br.de/nachrichten/unterfranken/inhalt/therapeutisches-heim-st-joseph-102.html