Die Grundlage des pädagogisch-therapeutischen Konzeptes bildet die gezielte Gestaltung der Gruppe als Lern- und Lebensort.
In das gruppenpädagogische Konzept sind die heilpädagogischen und therapeutischen Ansätze im Einzel- und Kleingruppensetting integriert. Sie sind so integrale Bausteine einer individualisierenden und auf den ganzen Menschen ausgerichteten Erziehung und Behandlung im Sinne eines „Therapeutischen Milieus“.
Zielsetzung ist die Rückführung in die Familie oder bei älteren Jugendlichen eine schrittweise Verselbständigung auf die Anforderungen eines eigenständigen Lebens vorzubereiten.
Für alle Kinder und Jugendlichen wird nach einer diagnostischen Abklärung ein individueller Erziehungs- und Behandlungsplan erstellt.
Zentrale konzeptionelle Bausteine sind ...
Im Verständnis des „Therapeutischen Milieus“ wird die Trennung zwischen zeitlich umgrenzten und aus dem Alltag herausgelösten Psychotherapiestunden und der Alltagspädagogik aufgelöst. Vielmehr wird der pädagogische Alltag als kontinuierlicher diagnostischer und an der Behandlung orientierter Prozess gestaltet.
Die Zusammenführung diagnostischer Informationen und die auf den Einzelfall zugeschnittenen Behandlungsplanung erfolgt in wöchentlich stattfindenden Konferenzen. Hier werden Interventionsschritt für den pädagogischen Alltag, störungsspezifische gruppenübergreifende heilpädagogische und psychotherapeutische Gruppen- oder Einzelangebote sowie kinder- und jugendpsychiatrische Maßnahmen und Interventionen vorbereitet und überprüft.
Unsere Interventionsansätze sind wissenschaftlich begründete therapeutische und heilpädagogische Methoden. Die Basis unseres integrativen Behandlungsansatzes bildet die Verhaltenstherapie und systemische Ansätze.
Alle diagnostischen, heilpädagogischen und therapeutischen Fachleistungen sind in das Behandlungskonzept integriert und werden in der Einrichtung erbracht. Damit kann für jeden jungen Menschen ein individuelles Behandlungsprogramm entwickelt werden.
Es handelt sich v.a. um:
Ein Großteil unserer Kinder und Jugendlichen kommt nach einem stationären Aufenthalt in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie in unsere Einrichtung.
Die Fortführung der in der Klinik begonnenen psychopharmakologischen oder psychotherapeutischen Maßnahmen ist fester Bestandteil des Behandlungskonzeptes. Dies wird durch den wöchentlich stattfindenden Konsiliardienst der Klinik für Kinder -und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie der Universität Würzburg sichergestellt.
Bei Krisen oder Zuständen, die eine stationäre kinder- und jugendpsychiatrische Intervention notwendig machen, kann eine schnelle Übernahme in den stationären Bereich der Klinik erfolgen.
Die Zusammenarbeit mit der Klinik wird als gemeinsames störungsspezifisches Behandlungs- und Betreuungsprogramm gestaltet. Neben der Kooperation bezüglich der Versorgung haben wir hinsichtlich der Qualifikatlion und Information weitere Kooperationselemente in einem Kooperationskonzept beschrieben.
Einen besonderen Schwerpunkt der Arbeit stellt die intensive Elternarbeit dar. Zielsetzung ist es, ein Verständnis für die Problematik des Kindes zu entwickeln, Erziehungskompetenzen und familiäre Ressourcen zu stärken oder bei der Problem- und Konfliktbewältigung zu unterstützen. Die Eltern sind und bleiben die wichtigsten Bezugspersonen für Ihr Kind. Die Elternarbeit beinhaltet unterschiedliche Möglichkeiten und erfolgt durch ...
Neben heilpädagogischen Regelangeboten werden in der pädagogisch-therapeutischen Arbeit des THSJ immer wieder besondere künstlerisch-gestalterische oder erlebnispädagogische Projekte angeboten. Diese Projekte und Aktivitäten ermöglichen zum einen eine handlungsorientierte Beziehungsgestaltung als auch eine Stabilisierung des Selbstwertgefühls und die Entwicklung einer Selbstkompetenzwahrnehmung.
Das THSJ verpflichtet sich sowohl in seinen heilpädagogisch-therapeutischen Angeboten als auch in den strukturellen Rahmenbedingungen einer wissenschaftlichen Perspektive. Durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungsangebote für die Mitarbeiter:innen sichert das THSJ eine kontinuilerliche fachliche Qualifikation. Ein besonderer Eckpfeiler beruflicher Reflexion ist die Möglichkeit der Einzel- und Teamsupervision durch einen festen Supervisor.
Bereits 2000 wurde eine Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit heilpädagogisch-therapeutischer Hilfen im Therapeutischen Heim Sankt Joseph durchgeführt (Würzburger Jugendhilfe-Effektestudie WJE). Das THSJ war beteiligt an der Studie "Effekte ausgewählter Formen der Erziehungshilfe (innerhalb und außerhalb der Familie) bei verhaltensauffälligen Kindern“ (abgekürzt „Jugendhilfe-Effekte-Studie (JES)).
Seit einigen Jahren erfolgt eine kontinuierliche Begleitevaluation der Maßnahme (WÜrzburger STudie zur Evaluation: WÜSTE).
Die fachliche Expertise der Einrichtung findet in einer Reihe von Veöffentlichungen seinen Niederschlag.
Au der Einrichtung heraus ist ein aktuelles Fachbuch im Lambertus-Verlag erscheinen [mehr ... ]